Ohne
Titel (Monument Gastro-sacrale)
Aluminium, edelstahl (4 Versionen),
± 1000 x
80 x 80 cm
Chateau
Drulon, France, 2005, Beelden in de Aa, Veghel, 2005 (cat.), Beelden aan
de Lingedijk, Asperen 2006, Tempus Arti, Wezeren, Belgium 2006 (cat.)
Das
Kind baut sich einen Turm. Einen Turm aus Tassen, Teller, Pfannen und
Töpfen. Fast für uns alle hat das Bauen so angefangen. Der Tassenturm
ist unser erstes wackeliges Monument, mit dem wir versuchen die Natur –
die Gravitation – zu überwinden.
Das Thema
von viele meiner Werke ist die menschliche Leidenschaft zum Bauen,
Schaffen und Konstruieren. Unser dauerhaftes Streben die Natur zu
unterwerfen oder überwinden ist erhaben, traurig und etwas lächerlich
zugleich. Schon Jahrhunderte lang träumt der Mensch seinen noblen, aber
wackeligen Superioritätstram – vielleicht ist die Traumdeutung dann eine
Aufgabe der Kunst.
Hier sind
es alle Gefässe, die mit dem menschlichen Kreislauf zu tun haben: sie
sind nicht nur mit Essen und Trinken, sondern auch mit industriellen und
medizinischen Prozessen verbunden. Ich arbeite gerne mit
Gebrauchtmaterialien. Sie bringen ihre eigene Geschichte mit sich: die
Geschichte des Entwurfs, der Anfertigung, des Gebrauchs, des Zerfalls.
Sie sind inhärent melancholisch.
Von der
Ferne gleicht der schlanke, glänzende Turm im Skulpturenpark am meisten
einem Minarett – ein wenig beunruhigend in einer Kleinstadt wie Rees.
Erst wenn man näher kommt, sieht man dass es ein fast endlose
Aufeinanderstapelung von banalen Gefässe ist. Die gewöbte Oberfläche
spiegelt dem Betrachter, die Landschaft und den Himmel wieder.
Im Geist
des Betrachters streiten sich gegensätzliche, einander teilweise
ausschliessende Gedanken. Beim ersten Anblick denkt er vielleicht an
eine Ode an den Kreislauf oder eine Art industriellem Totempfahl.
Vielleicht kommt ihm auch Brancusi’s Endlose Säule in Gedanken. Die
Skulptur ist ambigue – am Ende widersteht sie jeder endgültige
Interpretation, wie ein Traum.